TRUFFALDINO in EIN DIENER ZWEIER HERREN von Carlo Goldoni, Kreuzgangspiele Feuchtwangen 2007 • Ronald Schober
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TRUFFALDINO in EIN DIENER ZWEIER HERREN von Carlo Goldoni, Kreuzgangspiele Feuchtwangen 2007

Truffaldino hat alles im Griff

 

Ronald Schober brilliert als Truffaldino.

Dieser ,,Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni schießt in mehrerlei Hinsicht den Vogel ab: was da Thomas Krauß als Regisseur in den Feuchtwanger Kreuzgang gebracht hat, dürfte nicht nur wegen Ronald Schober in der Protagonistenrolle des Truffaldino von sich Reden machen und den Kreuzgang füllen. Schober, den man vom vergangenen Jahr schon kennt – er spielte den Mozart in ,,Amadeus“ – ist von seiner herrlichen, gezielt eingesetzten Mimik, seiner Körpersprache und auch wegen seiner olympiareifen Sportlichkeit, mit der er auf vergleichsweise langen Wegen die ihn ständig fordernde Herrschaft zufriedenzustellen hat, geradezu eine ideale Besetzung dieser Rolle, der er noch sämtliche sinnvolle Akrobatik vom Handstand bis zum Überschlag rückwärts mitgibt.
Schober ist es denn auch, der Krauß ermöglicht, den wohl genialsten Nonsens für die Bühne, den man sich vorstellen kann, in einem rasanten Tempo durchzupeitschen und somit keinerlei Längen aufkommen zu lassen.

Thomas Hampus in Schwäbische Post vom 15. Juni 2007,

Ein turbulenter Doppel-Job und ein bisschen Liebe

Großer Theaterspaß mit Tempo: „Der Diener zweier Herren“

Carlo Goldonis 1746 in Mailand uraufgeführte Komödie „Der Diener zweier Herren“ hatte jetzt im Feuchtwanger Kreuzgang Premiere. Regisseur Thomas Krauß hat das populäre Milieustück teils schrill komisch, teils hinreißend witzig inszeniert.
Die Teller fliegen durch die Luft, Salatschüsseln und die Dessertschalen gleich hinterher. Weil Truffaldino seinen beiden Herren gleichzeizig ein Menü servieren muss und nicht so schnell laufen kann, wirft er das Essen halt. Das Publikum klatscht und juchzt für Truffaldino, den „Diener zweier Herren“. Die Slapstick-Nummern sind prächtig, das Tempo ist rasant. Wer an einem lauen Sommerabend Kurzweil sucht, lachen möchte und auch ein paar Zoten aushält, ist hier richtig.
Der kleine Truffaldino alias Ronald Schober ist der Star der Produktion: ein bisschen doof und dennoch klug genug zum Überleben. Dieser Truffaldino gehört zu den von allen Seiten Geprügelten. Deshalb kann er gar nicht mehr aufrecht gehen, sondern macht den Rücken krumm, schiebt aber den Kopf trotzig nach vorne: ein Hungerleider, der sich trotzdem nie ganz unterkriegen lässt. Wenn er seine letzten Brotstückchen auspackt, ist das witzig und anrührend zugleich.

Nürnberger Nachrichten vom 15. Juni 2007 von Lara Hausleitner

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