OUT! - GEFANGEN IM NETZ, Lessingtheater Wolfenbüttel • Ronald Schober
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Pressebericht zu OUT!

OUT! – GEFANGEN IM NETZ, Lessingtheater Wolfenbüttel

Wolfenbütteler Schüler erleben Mobbing – als Theaterstück

 

Artikel von Frank Schildener in der Wolfenbütteler Zeitung vom 5.11.2021

Der Braunschweiger Schauspieler Ronald Schober erzählt im Klassenzimmerstück „Out - Gefangen im Netz“ die Geschichte eines Mobbingopfers.

Der Braunschweiger Schauspieler Ronald Schober erzählt im Klassenzimmerstück „Out – Gefangen im Netz“ die Geschichte eines Mobbingopfers.

Foto: Frank Schildener

 

 

Handy raus und abgeben, Aussagen zu Protokoll geben: So geht es los im Theaterstück „Out – Gefangen im Netz“. Das Thema ist Mobbing.

Auf den Tischen der Achtklässler liegen Zeugenfragebogen der Polizei. Ein Beamter in Zivil erklärt, sie sollten ihre Handys abgeben und Aussagen zu Protokoll geben. Es geht um Mobbing.

 

Der Auftritt des Braunschweiger Schauspielers Ronald Schober in der Klasse 8b des Theodor-Heuss-Gymnasiums überzeugt. Ein Schüler dreht sich zum Reporter um und fragt, ob er sein Handy wirklich abgeben müsse, weil es daheim liege. Der Briefbogen der Polizei ist ein selbst erdachter. Der Auftritt ist der Beginn des mobilen Klassenzimmerstückes „Out – Gefangen im Netz“, das am Lessingtheater entwickelt wurde. (…)

 

Schober schlüpft in gleich elf Rollen, spielt neben dem eingangs auftretendem Polizisten auch Dominik, den Bruder eines Cyber-Mobbingopfers, Mitschüler, Lehrer, und Eltern. Worum geht es? Vicky, Dominiks Schwester, eckt mit Offenheit und Ehrlichkeit an und wird im Internet gemobbt. Ungewollt stellt ein Mitschüler Bilder von ihr ins Netz. Niemand hilft ihr wirklich.

 

Das Stück gipfelt in einer brutalen, aber von Schober sehr gut erzählten Szene. In der Schlussszene stellen sich Bruder und Schwester gemeinsam in einem Bus gegen Mobber. Als Dominik erzählt Schober Vickys Geschichte.

 

Die Vorstellung im THG ist zweigeteilt. Eine gute Schulstunde dauert das Stück, eine zweite wird darüber, moderiert von Schober und Assistentin Benita Koch, diskutiert. Was ist besonders im Gedächtnis geblieben? Der brutale Höhepunkt der Erzählung, zuerst genannt, dann eine Partyszene, von der Bilder im Internet landen, ebenso wie alte Bilder von Vickys Telefon. Könnt ihr Euch vorstellen, dass diese Geschichte so bei Euch in der Klasse passieren könnte? Wenige sagen, dass das vorstellbar sei. Sie haben klar im Blick, wo bei dem Stück Fehlverhalten und dessen Ursachen liegen. Zwar heißt es zur übermäßig selbstbewussten Vicky, dass man deren extrovertiertes Verhalten kaum mögen würde. „Man sollte sich zumindest mal mit ihr unterhalten und sie nicht so asozial wegdrücken“, heißt es aus der Runde zum Verhalten von Vickys Umfeld.

 

Mobbing habe letztlich wenig mit Selbstbewusstsein zu tun, sondern vielmehr mit der Angst, einen Status Quo zu verlieren, ist sich die Klasse einig. Zumindest im Freundeskreis sei dem einen oder anderen Mobbing bereits begegnet. Schließlich die Frage, wo es Hilfe gibt. Bei Freunden, Eltern, Klassensprecher, -lehrer, Sozialarbeiter und wenn es ganz hart komme, bei der Polizei, wissen die Schüler. Zwei achte Klassen erleben das Stück Donnerstag. Schulen können es über das Lessingtheater buchen.

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